Sonntag, 2. September 2018

das cayennepfeffer & meersalz-tuch

im letzten beitrag (der mit den vielen norwegen-bildern) hatte ich es schon kurz erwähnt: ganz unverhofft habe ich bei werksverkauf in oltedal das passende garn für ein lang gehegtes wunschprojekt gefunden. und weil urlaub, gelegenheit, die sonne schien und überhaupt - warum auch nicht? - habe ich beherzt zugeschlagen, die strickplanungen über den haufen geworfen (also das deckenprojekt kurzfristig auf eis gelegt) und direkt losgelegt. praktisch war dabei auch, dass sowohl decke als auch schaltuch diesselbe nadelstärke brauchen. 


seit tanja steinbach im letzten september das schaltuch beim ard buffet vorgestellt hatte, wollte ich es stricken. nur das originalgarn hat mir nicht gefallen. zuviel poly. auf der suche nach ersatz habe ich ein paar möglichkeiten gefunden, die sich ebenfalls gut eignen, wollte aber gerne die farben jeweils live sehen und nicht nur online aussuchen. und da sich eine solche gelegenheit leider nicht ergab, blieb es beim wunsch und kam nicht zur umsetzung. eine prima seite für die suche nach garnalternativen ist übrigens yarnsub.com. einfach das ausgangsgarn eingeben und schon hat man (meistens) einen guten überblick für mögliche alternativen.

der besondere effekt und die luftigkeit im gestrick kommt hier nämlich aus der besonderen garnstruktur:
hier wird ein sog. kettchengarn verstrickt (auch gerne mal chainnette oder kettengarn genannt). der trick ist hier, dass das garn eine art luftig-verstrickte schnur ist, ähnlich dem, was aus der strickliesel kommt. dadurch bekommt das garn und das gestrick deutlich mehr elastizität und die textur wirkt ganz duftig. 

hier kann man an den fransen die garnstruktur ganz gut sehen.
aber das tuch ist nicht nur wegen des garns und textur so großartig, es hat noch ein paar mehr unschlagbare vorteile:
  • nur rechte maschen: das ganze tuch kommt mit rechten maschen aus, ein paar werden abgehoben mit dem faden vor der nadel und dann gibt es noch tiefergestochene maschen, die aber ebenfalls rechts abgestrickt werden. aber das war es dann auch schon. so einfach, so effektvoll.
  • die reihen werden immer kürzer: die meisten maschen hat man beim maschenanschlag auf der nadel. und dann werden es immer weniger. und wenn das nicht motiviert beim stricken, also dann weiß ich auch nicht.
  • nichts abzuketten: wer kennt es nicht, das großartige gestrick, das zu guter letzt noch mal richtig durchhaltevermögen fordert, weil das abketten der elend langen letzten reihe kein ende nehmen will. und eigentlich will man doch nur fertig werden. hier läufts ganz einfach: drei maschen zusammenstricken - fertig!
  • nichts zu vernähen: die fransen machens möglich. alle losen fäden werden an der kante mit den 2-farbigen fransen eingeknüpft. wer mag, darf auch vernähen. muß man aber gar nicht.
ich muss sagen, dass mich all das sehr begeistert hat und das pfeffer & salz-tuch zu einem perfekten mitnahme-/beifahrerin-/urlaubs- und entspannungsgestrick macht. 



ein besonders schönes detail ist schließlich noch der druckknopf. ich trage meine tücher ja immer eher um den hals gewurschtelt als drapiert. aber mit dem druckknopf kann man die beiden enden schick verbinden ohne sie zu verknoten oder festzustecken. ich bin extra in frankfurt zum wächtershäuser marschiert, ein alteingesessener kurzwarenladen, der solche schätzchen (perlmuttdruckknöpfe oder mit seide bezogen) in seinen regalen hütet.

perlmuttdruckknopf in grau - statt schalnadel.
damit wäre nun wohl die herbstsaison bei den strickprojekten eröffnet. zwar stricke ich immer noch am sommerschal von susie haumann herum, aber der kann ja dann auch 2019 sein debut feiern. und ich muss auch sagen, dass ich nach all der sommerhitze den spätsommer und sich ankündigenden herbst sehr willkommen heiße (es macht nämlich auch viel, viel spass neue socken zu planen und dicke wollpullis).

achtung:
die anleitung ist wohl nur noch diese woche beim ard-buffet frei erhältlich: gestricktes schaltuch in schwarz/weiß 

pfeffer & salz dreieckstuch, von tanja steinbach, je 200g hexa von du store alpakka (100% alpaka) , col. 939 (rost) und 917 (natur), nadel #7, gestrickt vom 14. - 26. august 2018.

5 Kommentare:

  1. und was man leider nicht auf deinen Fotos sieht: es ist so wunderbar kuschelig & weich!!!

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  2. Das Tuch sieht einfach nur toll aus. Ich hätte gar nicht gedacht, dass diese Farbzusammenstellung so gut aussieht, man könnte sagen: Salz und Paprika. Ich hatte Deinem Bericht aus Norwegen genossen und die Anleitung liegt bei mir schon seit einer Woche auf dem Tisch, nur die Wolle fehlt noch.
    Viele Grüße
    Brigitt


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    1. liebe brigitt, vielleicht sollte ich es in gewürz-tuch umbenennen ;) und vielen dank für dein liebes kompliment. ich hatte auch über eine ganz klassische variante nachgedacht (anthrazit/natur oder wirklich schwarz/weiß), aber dann wollte ich doch mehr farbe.
      ich bin gespannt auf deine version.

      liebe grüße!
      kiki

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  3. Boah, watt schön! Und die Schnüddels erst! Klasse! Ich brauch auch so ein Schaltuchdingsi! Danke für die Vorstellung.

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