Donnerstag, 27. Oktober 2016

socktober - socken | frische farben von arne & carlos

[werbung | pr-sampledie ersten socktober-socken gabs hier bei der wollbindung schon 2006. zwischenzeitlich war diese schöne tradition ein wenig eingeschlafen, wie überhaupt auch meine sockenproduktion deutlich gesunken ist (die letzten habe ich vor 11 monaten gestrickt!). es war also wieder höchste zeit.




passend dazu stand hier auch die buchmesse ins haus, die immer einen haufen arbeit und lange tage mitbringt sowie entsprechend ein extrem unaufgeregtes gestrick erfordert. eines, das für die bahnfahrten morgens und abends klein & transportabel ist und zudem vollkommen ohne hirn zu stricken. da sowohl das pulli- als auch mein deckenprojekt sind dafür schon zu groß und/oder eben zu kompliziert, war es die perfekte zeit für für socktober-socken. ganz schlicht aus dem knäuel und mit farbleitsystem. einfacher gehts nicht.
UND
gerade richtig dafür hatte mir tanja ein knäuel aus der nigelnagelneuen regia pairfect-kollektion von arne & carlos mitgebracht.

seit ihren julekuler bin ich nämlichgroßer arne und carlos-fan. vor fünf jahren habe ich nicht nur viele, viele julekuler gestrickt, sondern die beiden sogar auf der buchmesse getroffen. das war toll und einfach was besonderes - ich mag sie und ihre ideen.

seit heute gibt es nun neues von ihnen aus der pairfect-reihe von regia in den läden.

(c) schachenmayr / MEZ GmbH
pairfect, das sind die sockenwoll-knäule mit dem gelben anfangsfaden von regia, die es schon in vier editionen gibt. ich bin ja immer fan von streifen und auch die dégradé-farbverläufe gefallen mir sehr gut. 
arne & carlos, die norwegermuster immer wieder neu und überraschend umsetzen, z.b. auf gestrickten weihnachtskugeln oder ostereiern - oder eben auch auf sockenwolle, haben nun die neue pairfect-edition gestaltet, die tolle farben, blockstreifen und ein bißchen norwegermuster mitbringt. aus jeweils einem knäuel lassen sich zwei identische socken stricken und damit man im farbrapport auf immer den richtigen anfang findet, ist der mit einem knallgelben farbabschnitt gekennzeichnet. für alle, die es noch nicht kennen oder sich vorstellen können, habe ich hier die erste edition auch schon mal genauer gezeigt: stricken im auftrag der marktforschung



während der buchmessenwoche habe ich also ganz entspannt im zug meine socke gestrickt. glatt rechts und vollkommen unaufgeregt. für die zweite hat die messezeit nicht ganz gereicht, aber das sollte noch klappen im oktober. und dann habe auch ich wieder ein paar richtige socktober-socken.


seit heute ist die regia pairfect design line by arne & carlos nun auch im fachhandel erhältlich, wie es immer so schön heißt. ich habe mein knäuel von schachenmayr zur verfügung gestellt bekommen. vielen dank dafür - absprachen oder forderungen waren damit nicht verbunden.

Samstag, 15. Oktober 2016

wollbindung - das blog aus dem vorort

stricken ist ja ein sehr ortsunabhängiges hobby (das ich aus genau diesem grund so sehr schätze), und so spielt wiesbaden und mein zuhause auf dem sommerberg hier im blog nur selten eine rolle. heute ist das mal ein bißchen anders, denn: die wollbindung wurde diese woche in der vorort-beilage des wiesbadener kuriers vorgestellt. online goes print. 


von der ersten anfrage bis zur veröffentlichung dauerte es nur knapp 2 wochen und seit mittwoch ist der artikel nun online. leider habe ich den print-artikel noch nicht, aber die schwiegereltern bekommen immer sonntags die zeitung vom nachbarn und wissen schon bescheid, dass sie die für mich aufheben sollen. 

damit ihr sehen könnt, was aus meinen e-mail-antworten auf die fragen der redakteurin ("es ist kein Interview, dennoch bitte zitierfähig antworten, damit ich im Artikel O-Töne von Ihnen verwenden kann – vielen Dank") geworden ist, packe ich erstere hier unten einfach mal rein - und ja, ich kann auch groß- und kleinschreibung ;) - und zum artikel gehts hier entlang (und noch ein dickes danke an rainer eidemüller, der das foto freigegeben hat!):

Wiesbadener Kurier / VorOrt: Schnaps aus Tannenzapfen, Pflanzenschnitt und Strickmuster: Aus den Vororten kommen Blogs über Skurriles, Alltägliches und Nützliches
Wann und wie sind Sie zum Bloggen gekommen?
Über den Jahreswechsel 2005/06 lag ich flach. Einer dieser besonders fiesen Kinderviren hatte mich erwischt (und sollte mich auch noch fast einen Monat beschäftigen). Also verbrachte ich viel Zeit im Bett und (ganz neu damals) kabellos im Internet. Dabei beschäftigte ich mich auch mit der Planung eines möglichen nächsten Strickstücks. Und so kam eins zum anderen: ich entdeckte die ersten Strickblogs für mich, englischsprachige Anleitungen, die auch online verfügbar waren und all die Stricker_innen im weltweiten Netz, die sich in Foren oder über Mailinglisten austauschten. Das war eine richtige Offenbarung, denn bis dahin habe ich nur zuhause und für mich gestrickt und hatte auch keine Idee, dass es online so viel und ganz neue Möglichkeiten und Anregungen gab. Ende Januar 2006 wurde dann die Wollbindung aus der Taufe gehoben. Das war eigentlich dann nur noch ein letzter kleiner Schritt. Dass mich das Blog so lange begleiten würde – inzwischen sind es ja schon über zehn Jahre – hätte ich aber damals auch nicht gedacht.


Was ist Ihre Motivation? Was spricht Sie am Bloggen an?


Die Wollbindung habe ich lange als mein Strickjournal definiert. Hier halte ich fest, welches Projekt mich wann und wie beschäftigt hat, um später auch immer mal wieder nachsehen zu können, welche Nadelstärke, welches Garn oder welche Anleitung ich verwendet habe. Inzwischen gibt es dafür ganz andere Möglichkeiten (zum Beispiel ravelry.com) und das Blog hat sich entsprechend weiter entwickelt.
Ich betrachte das Schreiben der Beiträge auch immer als Fingerübung; aber auch die immer neuen Möglichkeiten der Fotografie und der Bildbearbeitung (mit neuen Devices und Apps) als spannende und tolle Möglichkeiten kreativ zu werden und vieles im Blog einfach auszuprobieren. Das Thema „Stricken“ ist dabei der rote Faden oder auch die Basis. Dazu kommt der Austausch mit Lesern und anderen Stricker_innen über die Kommentare, die persönlichen Kontakte über die Social Media Kanäle oder bei Konferenzen und Barcamps. Bloggen verbindet, auch wenn die Themen ganz unterschiedliche sind.


Wie oft bloggen Sie? Wählen Sie die Themen innerhalb des Genres willkürlich oder sind sie durchgeplant?


Aktuell hat es sich eingespielt, dass ich meist sonntags blogge. Da habe ich Zeit für den letzten Schliff am Text und auch tagsüber Zeit für die Fotos, da ich dafür Tageslicht brauche. Unter der Woche komme ich kaum zum bloggen. Da schreibe ich höchstens mal einen Beitrag vor, notiere Ideen oder stricke…

Ein durchgeplanter Redaktionsplan ist nichts für mich. Da sich die Wollbindung größtenteils um mein Stricken dreht, bestimmen meine Projekte und Erfahrungen, aber auch meine Strickausflüge oder –erlebnisse die Inhalte. Und dabei spielen Lust und Laune einfach eine große Rolle.


Veröffentlichen Sie Ihre Texte auch woanders?



Nein.



Welches war Ihr bislang erfolgreichster Artikel?

Mit Abstand und auch kurioserweise ist das ein Artikel über das Schwabsburger Wollfest aus dem Jahr 2012

Wie zeitintensiv ist das Bloggen?


Schwer zu sagen. Beim Schreiben und Fotografieren gibt es gute Tage und solche, an denen es einfach nicht läuft. 1-2 Stunden pro Blogpost würde ich aber mindestens einplanen, ohne Strickzeit ; ) Dazu kommt dann noch die technische und inhaltliche Pflege der Social Media Kanäle und generell ein bisschen Zeit für die Administration & Kontaktpflege.


Gibt es ein Thema, über das Sie unbedingt noch bloggen wollen (kann natürlich auch außerhalb Ihres Genres sein)?



Nichts Geplantes. Aber neue Strick-Ideen und Woll-Themen gibt es immer wieder…

Darf ich fragen, wie alt Sie sind, was Sie hauptberuflich machen und seit wann Sie in Frauenstein leben? Und: haben Sie schon mal über Frauenstein gebloggt? 


41 Jahre alte Marketing-Managerin (Buchbranche) in Frankfurt am Main. Außerdem gelernte Buchbinderin (Handwerk) und Buchwissenschaftlerin, M.A.
Nach dem Studium in Mainz und einer anschließenden kurzen Stippvisite in München wohne ich seit Ende 2004 in Wiesbaden, der Liebe wegen. 2008 habe ich den Wiesbadener dann auch geheiratet, und seit Sommer 2015 wohnen wir nun in Frauenstein.
 Weil man von Frauenstein aus so prima ins Rheingau gondeln kann, gibt es ein frisches kleines Blog von meinem Mann und mir dazu: wisper.rocks. Und da gibt es sogar einen Beitrag über den Ortseingang von Frauenstein. Da stehen nämlich ab und zu Schafe (Bilder von mir, Text von Huck Haas).

Montag, 3. Oktober 2016

yarncamp, das dritte

nachdem das letzte wochenende einfach ausfiel wegen fortbildung, bot das aktuelle (lange) wochenende beste entschädigung: es war yarncamp-zeit in frankfurt! zwei tage voller sessions rund ums stricken, häkeln und alle artverwandten themen sowie endlich ein wiedersehen mit lieben freund_innen & neuen bekanntschaften, zeit zum schwätzen und viel neuen ideen.

blick von aussen
und ich hatte es es echt nötig. das strickmojo lag hier sowas von brach. irgendwie ist grad alles zu kompliziert oder untransportabel (oder beides), um während des pendelns zu seinem strickrecht zu kommen. die züge sind zu voll oder ich einfach zu k.o.
nun aber, nach 24h yarncamp, fühlt es sich wieder richtig an. ich hab lust auf altes und neues, hab tollen input bekommen zu häkelloops und den verschiedenen ansätzen beim tuchdesign, ich hab das yarncamp-tuch von tanja angestrickt, ein bißchen ins 2-farbige patent geschnuppert und werde nun versuchen, mal wieder besser zu fotografieren. 

besonders gefallen hat mir dabei claudias/himawari knits session zum thema tuchdesign, da ich wahnsinnig gerne tücher stricke, aber auch einige exemplare habe, die ich selten oder gar nicht trage. 
sie hatte eine menge tücher dabei, hat verschiedene formen und deren tücken im alltag vorgestellt. denn was macht man mit dem schönsten tuch, das dann doch immer wieder von den schultern rutscht oder doch nicht lang bzw. groß genug ist? inzwischen habe ich zwar meine persönlichen favoriten und formen, die ich sowohl gerne stricke als auch trage. dennoch passiert es, dass ich mich von einer anleitung so beeindrucken lasse, dass ich  nicht mehr darüber nachdenke, ob die tuchform für mich passt. so ein umfassender überblick wie in der session hilft da noch mal mehr für sich selbst das richtige zu finden.

ebenfalls ein highlight war die session zum yarncamp-tuch von tanja steinbach. eine premiere beim yarncamp und eine tolle idee, denn das passende garn (100g merino extrafine 285 lace von schachenmayr) inkl. nadel war im goodie-bag enthalten, so konnten alle die wollten direkt loslegen. das beste daran: genau die richtige form für mich, da es eine langgezogene bogenform hat, die in der mitte nicht zu tief ist ;)


das garn zum yarncamp-tuch

schon mal probe tragen...

am sonntag hat dann kathi/my-ling noch mal ihre session vom samstag wiederholt: strickstücke fotografieren. ihre tipps hat lena/nala verstrickt perfekt bei instagram festgehalten (klick), und ich habe für mich anregungen mitgenommen, wie ich aus den möglichkeiten hier mehr machen könnte für meine fotos. 


fachgespräche bei der fotografie-session

zuletzt habe ich noch ganz spontan mit rebekka/queens handmade und volker/auch in pink eine session für blogger gehalten, die sehr viel spass gemacht hat. es ging ein bißchen um rechtliches, blog-technik und wie man sich organisieren kann. und: wir hatten großartige teilnehmer - vielen dank noch mal.

zwischendrin habe ich kaffee gekocht, beim abräumen und essen aufbauen geholfen und endlich, endlich mal zeit gehabt für kurze und lange schwatze sowie wiedersehen (katha!) und austausch mit vielen stricker_innen. irgendwie hat so ein yarncamp auch immer etwas von einem großen stricktreffen.


mehr fachgespräche
schön wars, entspannend und es hat viel spaß gemacht. julia/the cookingknitter, lutz/maleknitting, rebekka/queenshandmade und sarah haben (wieder) ein richtig tolles yarncamp auf die beine gestellt und ich würde mich freuen, wenn wir uns im nächsten oktober in frankfurt wiedersehen! vielen dank 


das team: sarah, lutz, julia, rebekka (v.l.n.r.)
und weil so ein barcamp ohne die sponsoren einfach nicht stattfinden kann, hier noch die liste und ein dankeschön an:
schachenmayr, prym, lana grossa, loveknitting, dortex, myboshi, stash2go, blv, knitpro, we are knitters, kreativ/messe stuttgart, addi, hessnatur, christopherus verlag, emf-verlag, maschenwahn, oz-verlag, haupt verlag, stricken.de, dpunkt verlag, oreilly verlag, blende28, chris bodner & david wasser.

UND NOCH WAS IN EIGENER SACHE

während der how to blog-session ist mir aufgefallen, dass meine blogroll in der sidebar fehlte. die friends & favorites waren einfach weg. das sollte auf keinen fall so bleiben und deshalb habe ich noch gestern abend wieder die ersten links zusammengetragen. nur: da fehlen noch welche, die ich noch aus meinem feedreader fischen muss oder ihr helft mir hier und kommentiert flugs, damit ich euch schneller wiederfinde - vielen dank!

Sonntag, 18. September 2016

karo-liebe

und nicht nur das. vielmehr eine vichy-karo-liebe. sie traf mich absolut unvorbereitet und brachte mich dazu, die besten vorsätze in den harz zu kicken. aber was macht man nicht alles für einen herzenswunsch?


gestrickte decken finde ich ja schon immer irgendwie toll. angefangen mit lizard ridge (begonnen und aufgegeben) und den gestrickten ripple afghans (da steht noch ein buch mit vielen tollen mustern hier im regal) bis hin zu all den resteprojekten, wie beispielsweise der beekeeper´s quilt.
allerdings sind solche groß-projekte eigentlich nichts für mich, und ich bin da inzwischen höchst skeptisch mit mir selbst. ausserdem ist das wolllager gefüllt und die strickwunschliste lang und länger. denn ich stricke deutlich langsamer als ich neue modelle und designs toll finde. 
so weit so gut. 

nichtsahnend und völlig unvorbereitet traf mich dann aber tanjas idee einer vichy-karo-decke, die sie für die für die kaffee oder tee-sendung im swr ende august entworfen hatte.
vichy-karo gibt es in vielen varianten und so richtig in der mode angekommen ist es wohl mit brigitte bardot in den 50er jahren. heute ist es schon ein richtiger klassiker bei kleidern, aber auch herrenhemdenm in der babyausstattung oder eben bei küchenbank-kissen, wie bei uns. neben den vichy-karo in pastelligen tönen, sieht es in knalligeren farben richtig cool aus. und auch mit großen karos als decke.





ehe ich es mich also versah, hatte ich das garn schon geordert.  
jetzt stricke ich also an einer decke - das erstaunt mich selbst ein wenig, aber es macht auch einfach spaß, mal wieder mit einer 7.0er nadel zu stricken neben all meinen 3.5 / 3.75-projekten.

die decke könnt ihr hier bei tanja im blog schon mal in ihrer ganzen pracht sehen (am ende des beitrags) und hier gibt es die videos aus der sendung, alle infos sowie die anleitung dazu (leider kann ich die videos hier nicht einbetten).

die türkis-rot-weisse version hat mir ja auch sehr gut gefallen, allerdings stricke ich nun die graue version in groß. sie ist klassischer und wird großartig ins gästezimmer passen.
das originalgarn, das ich auch verwende, ist die journey von schachenmayr. ein baumwoll-strickschlauch, der innen mit polyester gefüllt ist mit 90m auf 50g. das garn hat den vorteil, dass die decke nicht so schwer wird und auch gut waschbar ist.




noch ein nebeneffekt: es ist mein allererstes projekt in patchwork- oder auch schulz-technik. das macht das stricken schön unterhaltsam, denn so ein patch ist schnell gestrickt und wie sich das gestrick mit den farbwechseln entwickelt, ist schön zu beoabachten. nur das fädenvernähen ist eine echte geduldsprobe...

außenrum kommt zu guter letzt noch ein icord mit einer akzentfarbe. so hat man einen schönen rand inkl. coolem farbakzent. und auch wenn ich mit der decke noch ein wenig brauchen werde - ich freu mich drauf.

Sonntag, 11. September 2016

tschüß hamburg - hallo herbst

und schon ist es vorbeigehuscht: das großartige hamburger wollfest. drei tage mit lieben strickfreunden, neuen bekanntschaften, schönen begegnungen, viel inspiration und tollen garnen. und auch eine woche später sind die vielen eindrücke kaum zu sortieren.



das wollfest in hamburg war ja schon seit jahresanfang für mich und die besten mitreisenden vom meet to knit fest eingeplant. und es war eines der diesjährigen strick-jahreshighlights, auf das ich mich schon lange, lange, lange vorgefreut habe. die liste der garn-anbieter und aussteller war lang und illuster. viele davon hatte ich live noch nie gesehen (woll of fame, skein, snailyarn, garnstories, frieda fuchs, q-lana...). und die stadt hatte mich vor zwei jahren (beim letzten wollfestbesuch) auch schon sehr begeistert. 
allerdings war dann ende august, nach meinem urlaub, im büro erst mal soviel los (inkl. diverser überstunden), dass ich bei aller vorfreude und guten vorsätzen einfach nicht zum vorbereiten kam. kein blick ins eigene wollager oder meine queue bei ravelry, um ergänzungskäufe oder neue projekte zu planen, was mir dann vor ort richtig leid tat.

dass ich am freitag früh mit gepacktem rollkoffer und strickzeug pünktlich am richtigen gleis am frankfurter hauptbahnhof stand, war schon eine organisatorische glanzleistung. dankenswerterweise waren meine mitreisenden besser organisiert und vorbereitet. das bett für die nacht sowie ein nachmittagsprogramm, dass auf die kommenden tage einstimmte, war somit gesichert. ich konnte einfach hinterhertappen und wußte mich bestens versorgt. 


mylys in hamburg.
die ersten wege in hamburg führten uns dann auch gleich (nach einem kurzen abstecher zum ateliertag bei welthase) zu mylys. dort gabs dann erst mal einen ausgedehnten lunch, der nahtlos zu kaffee und kuchen überging, immer wieder unterbrochen von garn-schmökereien und projektüberlegungen. sehr entspannend und einfach herrlich. 


schon fast alles ausgeladen: der sprinter von yarnover berlin.
da ab 17:00h die wollfesttickets in einlassbändchen umgewandelt werden konnten, nutzen wir den weg vom mylys zur wollfest-location für einen ausgedehnten verdauungs- und aktivierungsspaziergang. das mit den bändchen klappte ganz flott, nur der wollfestaufbau zog sich dann noch ein bißchen. 

claudia von himawari-knits und langjährige meet-to-knit-strickgenossin hatte doch in hamburg sozusagen ihre messe-premiere. sie präsentierte die neueste kollektion 2 ways aus den garnen von de rerum natura. anleitungen und passendes garn konnte dann direkt nebenan bei yarnover berlin gekauft werden. während wir mit dem zug unterwegs waren, war claudias messe-equipment bei sabine im auto mitgereist. und ab 18:00 uhr sollte eigentlich der aufbau starten. leider waren die säle noch nicht ganz fertig vorbereitet (tische und abtrennungen waren teilweise noch nicht aufgebaut), so dass sich alles noch etwas in die länge zog. immerhin hatte ich dann die ehrenwerte aufgabe, den sprinter von yarnover berlin zu hüten und beim ausladen zu helfen - die eine oder andere kiste hätte ich direkt so mitnehmen können - so schöne garne!

irgendwie und irgendwann klappte dann doch alles. um halb neun sind wir schließlich sehr hungrig und ziemlich kaputt beim inder eingefallen, um dann drei stunden später sehr müde, aber sehr satt gefuttert, endlich in unsere betten zu kriechen. 

der samstag


wollfest-impressionen
hamburg zeigte sich zum wollfeststart von seiner besten seite. die sonne lachte, der himmel war blau mit ein paar wolken und das wetter für einen septemberanfang einfach bombig, auch wenn es mittags ein paar kleine regenschauer gab. 
da ich mich im vorfeld gar nicht groß mit den ausstellern beschäftigt hatte, kann ich auch gar nicht sagen, was ich erwartet hatte. allerdings hat es mich einfach umgehauen, als ich alles einmal kurz in augenschein genommen hatte. ich wußte gar nicht, was ich interessanter, spannender oder schöner fand. es war ein absoluter over-flow an großartigkeiten. und es war voll! jeder stand war dicht umlagert und ich hatte das gefühl, dass alle genau wußten, was sie wollten, so zielstrebig wurden stränge ausgesucht, farben verglichen und die einkäufe getätigt. 

da ich einen kaufauftrag hatte für eine projekttasche von pinkhazelbags, machte ich mich erst mal an dessen erledigung. annette, die frau hinter den taschen ist so eine nette, dass ich mich immer freue, wenn ich sie auf einem markt treffe. bei all den wunderschönen stoffen konnte ich mich dann kaum entscheiden und kam mir fast überfordert vor. allerdings wurde es dann nicht nur die projekttasche, die ich mitbringen sollte, sondern auch ein gänzlich ungeplanter strickkorbkauf für mich. was freu ich mich nun auf die langen heimischen strickabende im herbst und im winter. das strickzeug bestens aufgehoben im korb, der dann auch tagsüber und ungenutzt ein gute figur macht. 


links kunibag, rechts pinkhazelbag



strickkorbdetail: einteilung innen und praktische taschen außen


außerdem gab es in der eingangshalle einen pop-up-store für aussteller, die nicht vor ort sein konnten oder nur ein kleines angebot hatten, so dass sich ein eigener stand nicht lohnte. hier gab es garne von dyeforyarn (die zeitgleich in wackershofen auf dem ravelry-treffen waren), handspindeln, getöpferte garnschalen und projekttaschen. letztere von kunibag und die haben es mir dann gleich noch mal angetan. ganz anderer stil als bei pinkhazel, aber eben auch richtig schön und durchdacht. 
somit stand ich nur ein paar stunden, nachdem ich morgens anke und lydia noch wortreich dargelegt hatte, dass ich keine neuen projektbeutel mehr brauche, gleich mit zwei prachtexemplaren da. konsequent sein kann ich.

mitten im gewusel bin ich dann michaela von wollfaktor über den weg gelaufen. ich glaube, wenn wir uns vorher verabredet hätten, hätte das nie und nimmer so gut geklappt. michaela war ebenfalls in stricktreffbegleitung und so hatte ich gleich beste strickunterhaltung und ein paar neue ravelry-kontakte (*wink*). das wetter war immer noch gut genug, um sich draußen die frische luft um die nase und die maschen wehen zu lassen und später waren wir noch zusammen beim italiener für ein spätes, sehr lustiges mittagessen. neben dem unglaublichen angebot an tollen ausstellern, war es mindestens so spannend und schön, alte und neue bekannte zu sehen (die vorfreude auf linstow im november stieg minütlich, da ich so viele dort wiedertreffen werde). 
der nachmittag ist dabei nur so verflogen. abends gab es dann noch eine richtig große strickerinnenrunde beim türken mit viel gelächter, müden füßen und warmem essen für leere bäuche.

der sonntag


messepremiere: himawari-knits.com
bislang beschränkten sich meine kundenberatungs- und messeerfahrungen auf bücher und die buchmessen in leipzig und frankfurt. aber als claudia uns fragte, ob wir sie stundenweise vor ort unterstützen könnten, habe ich gleich zugesagt. kann ja nicht so viel anders sein. 
leider bedeutete meine sonntagvormittag-schicht ein früheres aufstehen, damit wir püntklich vor ort waren, bevor es dann wieder los ging. allerdings bin ich kein morgenmuffel und mit einem kaffee to go und einem franzbrötchen auf die hand, bekommt man mich schon wach ;)
sonntags war es aber auch deutlich ruhiger als am samstag früh. es war einfach alles viel entspannter. ich wechselte also die seiten und stand nun hinter dem stand, habe fragen beantwortet, beim anprobieren geholfen und claudias konstruktionen erklärt, anleitungen rausgegeben und immer wieder postkarten und visitenkarten nachgelegt.

bei claudias neuen modellen geht es immer um das thema 2 ways. ein shrug kann auf zwei arten getragen werden: mit großem kragen oder längerer rückenpartie. die strickjacke aus der kollektion wird von unten nach oben und seitwärts gestrickt. mütze und cowl funktionieren auch inside out. um nur ein paar beispiele zu nennen. schaut einfach mal bei ravelry vorbei, da könnt ihr alle modelle auf einen blick sehen. alle sehr klassisch und zeitlos, aber immer mit einer besonderen idee, die sie gut tragbar und kombinationsfreudig machen. eben pure design with a twist.
claudia hatte auch noch ein besonderes modell extra für das wollfest entworfen: amburgo. von oben nach unten gestrickt aus einer leinen mischung. auf den habe ich auch einen blick geworfen und auch eine garnidee hier liegen. mal sehen, wann ich überhaupt dazu komme....
die drei stunden am stand vergingen total schnell. und ich freute mich die ganze zeit schon auf katha von kitchener stories vor. sie war gerade auf dem weg von berlin nach hamburg zum wollfest. leider mit einer stunde verspätung, so dass uns dann nur wenig zeit blieb für einen gemeinsamen blick auf alle aussteller, bevor sie zu ihrem workshop musste. nichtsdestotrotz haben wir uns sehr gefreut, dass wir uns getroffen haben, denn bislang hatten wir nur digital kontakt. 

am nachmittag bin ich dann noch mal ausgiebig rumgestromert und habe die möglichkeit genossen, so viele besondere garne bestaunen und befühlen zu können. um 16:00 uhr war dann schluss. wir packten gemeinsam claudias stand wieder ein und verstauten alles in sabines kofferraum. um halb sechs fuhr dann auch unser zug zurück nach frankfurt. und auch wenn wir alle sehr platt waren, wurde fleißig gestrickt und überlegt, wohin die nächsten strickreisen gehen könnten. 

nach jedem wollfest und auch diesmal wünsche ich mir mehr zeit fürs stricken. einfach, weil es so viel tolle qualitäten und farben gibt, die ich am liebsten alle mal verarbeiten möchte. erst mal wurde viel notiert und an wolle nur 150g (!) gekauft. erst sollen die angefangenen sachen fertig werden.

dank zugfahrten und soviel strick-mojo um mich herum, habe ich die letzte woche gleich gut genutzt und war sehr fleißig bei einem noch unvollendeten sommergestrick. ein paar reihen fehlen noch, aber das ende ist schon in sicht. und der nächste sommer kommt ja bestimmt.


Sonntag, 21. August 2016

hamburg is calling


im september füllt sich der stricker_innen-kalender unversehens wieder mit den schönsten terminen und möglichkeiten. gleich am ersten september-wochenende kann man sich kaum entscheiden zwischen hamburg (wollfest) und wackershofen (wollfest und ravelry-treffen). und während ich heute den letzten urlaubstag genieße, freue ich mich schon mal vor auf eine spätsommerliche strickreise.

da es nämlich vor 2 jahren so großartig war, haben wir uns schon auf fanø im letzten herbst überlegt, dass wir zu sechst vom meet to knit wieder nach hamburg wollen. ich freue mich jetzt schon sehr auf die tollen (woll)-angebote, alte und neue gesichter (wer von euch wird denn auch da sein?) und eben ganz besondere strickzeiten. die mädels von yarnover berlin werden auch da sein. endlich ein wiedersehen nach linstow im letzten november.

außerdem wird claudia von himawari knits ihren ersten messeauftritt haben. sie bereitet gerade fleißig viel neues vor. da durfte ich schon einen blick werfen auf tolle modelle und was ultra-geheimes teststricken (da oben im bild seht ihr die letzten fäden vom vernähen). am sonntag vormittag helfe ich dann auch bei ihr am stand. spannend, mal die seiten zu wechseln von kundin zu anbieterin.

allerdings muss ich mir so langsam überlegen, was ich als hamburg-projekt mitnehmen will: das pulli-projekt, an dem sich die ärmel so ziehen? oder doch ein neues baby-gestrick? schlauer wäre der pulli...zum glück ist ja noch ein bißchen zeit und wer weiß, auf was ich dann so lust habe.

heute jedenfalls hat es sich hier in wiesbaden eingeregnet. es wird also ein sehr gemütlicher sonntag daheim. das geheime testgestrick trocknet gerade nach dem waschen, und die etwas ungeliebten pulliärmel bekommen gleich ein paar neue reihen. schließlich ist heute der letzte urlaubstag. den genießen wir hier noch, bevor ich morgen mal wieder ins büro gehe. aber mit den hamburger aussichten in zwei wochen, finde ich das gar nicht so schlimm. vorfreuen macht einfach gute laune.

Sonntag, 14. August 2016

was fürs herz und was für die tasse


ich arbeite ja für und in der buchbranche. mein alltag besteht allerdings zumeist aus b2b-kommunikation. coole endkunden-aktionen sind selten. umso erfreulicher ist es, wenn bei den kollegen die aktuellen vorschauen landen mit den ankündigungen für den herbst, und die kollegen wiederum solche sachen wie da oben im bild bei mir vorbeibringen.

"rosine bringt mucker das kochen bei und mucker strickt für rosine."
schon im frühjahr sind mir mucker & rosine im buchjournal untergekommen und die geschichte interessierte mich. mucker ist nämlich ein stadthase, der strickt! im ersten band von mucker & rosine zieht er aufs land und trifft dort rosine, eine feldmaus. im herbst folgt nun der zweite band mit neuen abenteuern. 
im vorschaupaket für den buchhandel wurden (passend zu muckers hobby) wolle, nadeln, ein knopf und eine tasse verschickt, die es zu umstricken gilt, um eine teekanne zu gewinnen. eine hübsche aktion. und auch wenn ich mir wirklich keine chancen ausrechne, habe ich den faulen und irgendwie viel zu schwül-warmen sonntag genutzt, die tasse mit der namenlosen wolle zu umstricken.


ravelry bietet dafür einige freie anleitungen für umstrickte tassen in der datenbank. für die rote wolle (leider gänzlich ohne lauflänge oder gar zusammensetzung auf der banderole - sowas ärgert mich ja dann immer ein bißchen) passte ganz gut der diagonal knot mug cozy von purl avenue. ist auch schnell gestrickt und man erhält - lässt man den praktikablen aspekt* mal beiseite - ein nettes ergebnis.



das buch habe ich mir dann auch noch gegönnt. herrliche schwimmbadlektüre und absolut zauberhaft - sowohl für kleine selbstleser (empfohlen ab 6) oder zum vorlesen. 

"man läßt alles zurück, nimmt nur das nötigste mit, strickzeug zum beispiel, und geht an einen ort, wo alles anders ist."

mucker, den stadthasen, der am waldrand eine blaue tür erbt (an der vielleicht, vielleicht auch eine hütte dran ist), kurzerhand vor der putzwütigen tante flüchtet und freundschaft mit einer illustren schar waldtiere schließt, muss man einfach gern haben. die waldtierschar ist herrlich verschroben und liebenswert und sogar die tante, so putzwütig sie ist, hat ihre netten seiten, auch wenn sich alle vor ihren geschenken fürchten.

auch wenn es nun nicht mit der teekanne klappen mag, ich freu mich schon mal auf die nächsten abenteuer von mucker & rosine, molle, dem maulwurf, bertha, der elefäntin, der eule und dem drachenkind.


diagonal knot mug cozy von linda thach, ca. 40m rote wolle (fingering weight), nadel 3.5, gestrickt am 24. juli 2016

kristina andres, barbara scholt | mucker & rosine | 165 seiten | format 24,6 x 17,3 cm | hardcover | 13, 95 € (D) | ISBN 9783407820921 |

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*tassenwärmer halte ich persönlich ja für besonders unpraktisch, denn wirklich festhalten lässt sich damit eine zylindrische tasse mit glatter oberfläche mal so gar nicht. es rutscht einfach.