stricken ist ja ein sehr ortsunabhängiges hobby (das ich aus genau diesem grund so sehr schätze), und so spielt wiesbaden und mein zuhause auf dem sommerberg hier im blog nur selten eine rolle. heute ist das mal ein bißchen anders, denn: die wollbindung wurde diese woche in der vorort-beilage des wiesbadener kuriers vorgestellt. online goes print.
von der ersten anfrage bis zur veröffentlichung dauerte es nur knapp 2 wochen und seit mittwoch ist der artikel nun online. leider habe ich den print-artikel noch nicht, aber die schwiegereltern bekommen immer sonntags die zeitung vom nachbarn und wissen schon bescheid, dass sie die für mich aufheben sollen.
damit ihr sehen könnt, was aus meinen e-mail-antworten auf die fragen der redakteurin ("es ist kein Interview, dennoch bitte zitierfähig antworten, damit ich im Artikel O-Töne von Ihnen verwenden kann – vielen Dank") geworden ist, packe ich erstere hier unten einfach mal rein - und ja, ich kann auch groß- und kleinschreibung ;) - und zum artikel gehts hier entlang (und noch ein dickes danke an rainer eidemüller, der das foto freigegeben hat!):
Wann und wie sind Sie zum Bloggen gekommen?
Über den Jahreswechsel 2005/06 lag ich flach. Einer dieser besonders fiesen Kinderviren hatte mich erwischt (und sollte mich auch noch fast einen Monat beschäftigen). Also verbrachte ich viel Zeit im Bett und (ganz neu damals) kabellos im Internet. Dabei beschäftigte ich mich auch mit der Planung eines möglichen nächsten Strickstücks. Und so kam eins zum anderen: ich entdeckte die ersten Strickblogs für mich, englischsprachige Anleitungen, die auch online verfügbar waren und all die Stricker_innen im weltweiten Netz, die sich in Foren oder über Mailinglisten austauschten. Das war eine richtige Offenbarung, denn bis dahin habe ich nur zuhause und für mich gestrickt und hatte auch keine Idee, dass es online so viel und ganz neue Möglichkeiten und Anregungen gab. Ende Januar 2006 wurde dann die Wollbindung aus der Taufe gehoben. Das war eigentlich dann nur noch ein letzter kleiner Schritt. Dass mich das Blog so lange begleiten würde – inzwischen sind es ja schon über zehn Jahre – hätte ich aber damals auch nicht gedacht.
Was ist Ihre Motivation? Was spricht Sie am Bloggen an?
Die Wollbindung habe ich lange als mein Strickjournal definiert. Hier halte ich fest, welches Projekt mich wann und wie beschäftigt hat, um später auch immer mal wieder nachsehen zu können, welche Nadelstärke, welches Garn oder welche Anleitung ich verwendet habe. Inzwischen gibt es dafür ganz andere Möglichkeiten (zum Beispiel ravelry.com) und das Blog hat sich entsprechend weiter entwickelt.
Ich betrachte das Schreiben der Beiträge auch immer als Fingerübung; aber auch die immer neuen Möglichkeiten der Fotografie und der Bildbearbeitung (mit neuen Devices und Apps) als spannende und tolle Möglichkeiten kreativ zu werden und vieles im Blog einfach auszuprobieren. Das Thema „Stricken“ ist dabei der rote Faden oder auch die Basis. Dazu kommt der Austausch mit Lesern und anderen Stricker_innen über die Kommentare, die persönlichen Kontakte über die Social Media Kanäle oder bei Konferenzen und Barcamps. Bloggen verbindet, auch wenn die Themen ganz unterschiedliche sind.
Wie oft bloggen Sie? Wählen Sie die Themen innerhalb des Genres willkürlich oder sind sie durchgeplant?
Aktuell hat es sich eingespielt, dass ich meist sonntags blogge. Da habe ich Zeit für den letzten Schliff am Text und auch tagsüber Zeit für die Fotos, da ich dafür Tageslicht brauche. Unter der Woche komme ich kaum zum bloggen. Da schreibe ich höchstens mal einen Beitrag vor, notiere Ideen oder stricke…
Ein durchgeplanter Redaktionsplan ist nichts für mich. Da sich die Wollbindung größtenteils um mein Stricken dreht, bestimmen meine Projekte und Erfahrungen, aber auch meine Strickausflüge oder –erlebnisse die Inhalte. Und dabei spielen Lust und Laune einfach eine große Rolle.
Veröffentlichen Sie Ihre Texte auch woanders?
Nein.
Welches war Ihr bislang erfolgreichster Artikel?
Mit Abstand und auch kurioserweise ist das ein Artikel über das Schwabsburger Wollfest aus dem Jahr 2012.
Wie zeitintensiv ist das Bloggen?
Schwer zu sagen. Beim Schreiben und Fotografieren gibt es gute Tage und solche, an denen es einfach nicht läuft. 1-2 Stunden pro Blogpost würde ich aber mindestens einplanen, ohne Strickzeit ; ) Dazu kommt dann noch die technische und inhaltliche Pflege der Social Media Kanäle und generell ein bisschen Zeit für die Administration & Kontaktpflege.
Gibt es ein Thema, über das Sie unbedingt noch bloggen wollen (kann natürlich auch außerhalb Ihres Genres sein)?
Nichts Geplantes. Aber neue Strick-Ideen und Woll-Themen gibt es immer wieder…
Darf ich fragen, wie alt Sie sind, was Sie hauptberuflich machen und seit wann Sie in Frauenstein leben? Und: haben Sie schon mal über Frauenstein gebloggt?
41 Jahre alte Marketing-Managerin (Buchbranche) in Frankfurt am Main. Außerdem gelernte Buchbinderin (Handwerk) und Buchwissenschaftlerin, M.A.
Nach dem Studium in Mainz und einer anschließenden kurzen Stippvisite in München wohne ich seit Ende 2004 in Wiesbaden, der Liebe wegen. 2008 habe ich den Wiesbadener dann auch geheiratet, und seit Sommer 2015 wohnen wir nun in Frauenstein.
Weil man von Frauenstein aus so prima ins Rheingau gondeln kann, gibt es ein frisches kleines Blog von meinem Mann und mir dazu: wisper.rocks. Und da gibt es sogar einen Beitrag über den Ortseingang von Frauenstein. Da stehen nämlich ab und zu Schafe (Bilder von mir, Text von Huck Haas).
Ich habe mal in euren anderen Blog "wisper.rocks" geschaut, er gefällt mir gut. Der Link zum Artikel im Wiesbadener Kurier funktioniert jedoch irgendwie nicht.
AntwortenLöschenLG
Ingrid
liebe ingrid, danke für den hinweis. ich habs gerade korrigiert.
LöschenCoole Sache! Und spannend zu sehen, wie Deine Antworten in einen Artikel verwandelt wurden - so einen Einblick bekommt man selten!
AntwortenLöschenLiebe Grüße!