Montag, 27. Juni 2016

10 jahre meet to knit oder: stricken wie die göttinnen in frankreich



seit 10 jahren gibt es das meet to knit in frankfurt. eine strickrunde toller mädels und frauen, die inzwischen zu guten freundinnen geworden sind. das meet to knit ist für mich deshalb eine ganz besondere institution. an diesem wochenende haben wir uns einfach mal gefeiert. stilecht und schön.

so ein waschechtes jubiläum sollte auch besonders würdig begangen werden. und da wir inzwischen so viele sind, dass es einen privaten rahmen sprengen würde, sind wir ins schöne rheinhessen gefahren und haben uns in einem zauberhaften alten landhaus eingemietet, um dort am samstag in großer runde mit vielen tagesgästen zu feiern. 

das schöne am meet to knit ist ja, dass wir am gemeinsam stricken nicht nur spaß haben, sondern auch gut zusammen reisen und sein können. ob nach hamburg, berlin, fanø oder benediktbeuern (die allererste der allesamt tollen mtk-touren, um nur einige zu nennen) - es sind immer schöne tage und inspirierende wollzeiten. und das hatten wir auch diesmal vor. gemeinsam eine gute zeit haben. sechs von uns reisten schon am freitag an, um alles vorzubereiten und am sonntag dann wieder klar schiff zu machen. 
am freitag abend bin ich also mit vollgepacktem auto losgefahren. 
neben viel zu viel angefangenen strickprojekten, für die ich zeit finden wollte, hatte ich auch mal wieder meinen webrahmen dabei. der hatte nämlich schon viel zu lange im ecke gestanden. den samstag wollten lena und ich gemeinsam nutzen und jeweils unsere webgeräte mit neuen projekten zu versehen. das heißt dann erst mal kette scheren. und das macht man am besten doch zu zweit. 
außerdem hatte ich noch getränke, servietten und tauschwolle im gepäck, zudem ein wichtelgeschenk (denn zum geburtstag gibts ja auch geschenke) und einen echten bedarf an viel strickzeit und erholung.


nach dem ankommen, auspacken und dem ersten "hallo!", gab es erst mal für alle einen apérol sprizz im hof (sehr gemütlich) mit ein paar gemeinsamen reihen am jeweiligen strickzeug. inzwischen köchelte schon die pastasauce, und als das wetter dann doch noch einen regenguss auspackte, haben wir uns in die große wohnküche gesetzt, zusammen gegessen, wein getrunken und uns einen schönen abend gemacht.

der samsag startete langsam und gemütlich. die frühaufsteher strickten schon mal. irgendwann wurde der erste kaffee aufgesetzt und als die langschläfer soweit waren, gab es ein ausgiebiges, gemeinsames frühstück. gegen mittag haben wir dann noch salate fürs buffet gemacht, den saal im ersten stock für die große sause vorbereitet und noch flugs baguette bei bäcker geholt. 

anschließend ging es dann schon los. besonders schön war es, auch mal wieder lang vermisste gesichter wiederzusehen. manche kommen nicht mehr regelmäßig oder finden gar keine möglichkeit mehr zu kommen. doch für so einen termin nehmen sich manche doch wieder gerne zeit.
es war eine schöne runde, ein kurzweiliger nachmittag und abend mit mehr gemeinsamer zeit und muße, als die wöchentlichen strickabende nach einen langen arbeitstag sonst so bieten.


dank dieser besten aller umstände sind nun die beiden geplanten web-projekte von lena und mir ebenfalls auf einem guten weg. lena ist bei solchen sachen immer tip-top vorbereitet, sodass ich meinen großen repekt vor diesen vor-arbeiten ein bißchen ablegen konnte und mir durchaus vorstellen kann, dass hier wieder mehr gewebt wird...


aber erstmal eins nach dem anderen. zunächst verarbeite ich mal das garn, dass ich 2009 in hamburg gekauft habe: cambridge von filatura di crosa (60% wolle, 25% mohair, 15% polyamid). inzwischen wurde es schon aus dem programm genommen, aber schon damals hatte ich es als potentielles webgarn im auge (und bereits sieben jahre später ist es als kette auf meinem knitters loom gelandet *hüstel*)... 
als schußfaden verwende ich ein knäuel camino alpaca von bremont in dunkelgrau, das ich eigentlich mal für ein handschuh-projekt gekauft habe. aber wie es so kommt: das handschuhprojekt ist schon längst geschichte. doch im lager wirds ja nicht schlecht und nun hat es eine schöne bestimmung gefunden.
da die cambridge zwischen dunkelgrau, hellgrau, pink und orange wechselt, erhalte ich beim weben mit dem dunkelgrauen schuß einen gemäßigteren farbeffekt, der schon mal ganz vielversprechend aussieht. 
beim anweben zeigte sich dann auch, dass man das weben, ähnlich wie das fahrrad fahren, nicht verlernt. obwohl ich noch nie ein profi war, kommt doch vieles schnell wieder und nun sammle ich einfach die nächsten erfahrungen. 

die nacht von samstag auf sonntag war kurz. wir haben noch aufgeräumt und das strickjubiläum gemütlich ausgeläutet. es wurden pläne geschmiedet (die nächste strickreise wird uns nach hamburg zum wollfest führen) und neue projekte angedacht (der herbst wird spannend \o/), bevor es dann kurz vor ende des zweiten knäuels bei be kind dann doch zeit wurde, um wieder aufzubrechen. 

rundum erholt starte ich nun in diese woche und wünsche mir prompt mehr solcher auszeiten. schon erstaunlich, was wolle in netter gesellschaft so bewirken kann. und deshalb an dieser stelle ein großes dankeschön, an alle die dabei waren und das meet to knit zu so einer tollen sache machen. und an alle da draußen die absolute empfehlung: mit strickgesellschaft reist und feiert es sich ganz hervorragend. probiert es aus.

Sonntag, 19. Juni 2016

kallara - das paris-souvenir







es gibt vorbildliche neuigkeiten bei den aktuellen projekten: kallara ist fertig, gewaschen und geblockt, es gab endlich garnnachschub für be kind und auch bei breathing space wurde weitergestrickt.

ich stricke ja selten tests für designer. bislang waren es immer kleine, überschaubare projekte: socken, ein cowl, 2 tücher. grund dafür ist meist die zeitvorgabe. stricken mit harter deadline liegt mir einfach nicht. zumindest beim hobby will ich lust und laune haben und nicht unbedingt müssen.

doch ab und an werde ich diesen erkenntnissen untreu. diesmal bei kallara von ambah. seit ich die entwürfe von ambah auf ravelry entdeckt habe, bin ich fan. ich mag fast alle ihrer tuchdesigns und als der aufruf für den kallara-teststrick kam, war ich spontan mit von der partie. 
eigentlich wollte ich mit zwei garnen aus dem wolllager stricken, aber in paris liefen mir dann die beiden stränge von julie asselin über den weg. jetzt ist es ein tolles tuch, ein schöner teststrick und ein richtiges paris-souvenir geworden.


ambahs anleitungen sind schon in der testphase extrem gut editiert und sehr übersichtlich gelayoutet. es war also ein sehr entspanntes teststricken in einer wirklich netten, virtuellen runde in ihrer ravelry-gruppe. kallara ist ein langgezogener, asymmetrischer schal (leider kommt das auf meinen bildern nicht so gut rüber) mit 45cm tiefe und 244cm länge. 
da ich fest stricke und mein garn mit 384m auf 115g keine klassische lauflänge hatte von 420m auf 100g, habe ich nicht nur eine 4.5er nadel gewählt (für mehr flow im gestrick), sondern auch noch bei den randmaschen jeweils einen umschlag gemacht, der dann in der nächsten reihe fallen gelassen wurde. für einen elastischeren rand, ohne diese umschläge hätte es mir die eine kante recht unschön zusammengezogen.
trotz der größeren nadel und den ganzen umschlägen habe ich von meiner hauptfarbe dragonfruit 90g/304m, von der kontrastfarbe pressée a froid 377m verbraucht und bin mit den beiden strängen wunderbar hingekommen.


gestern habe ich kallara beim stricken erstmals ausgeführt, und heute musste noch ein schnappschuss sein von hase an gestrick. wobei ich gestehen muss, dass er vom gestrick nicht so begeistert war wie ich.

offiziell endet die teststrickphase am 20. juni - ich sage euch dann hier auch noch mal bescheid, wenn die anleitung regulär verfügbar ist.

kallara von ambahleizu (115g-stränge mit 384m / 90% merino, 10% seide) von julie asselin, col. dragonfruit & pressée a froid, nadel #4.5, gestrickt vom 16. mai - 12. juni 2016.

Sonntag, 12. Juni 2016

letzte reihen


es ist sonntag, es regnet. perfekte rahmenbedingungen für die letzten reihen an dem kallara-teststrick. außerdem schauen wir fussball-em. ich liebe länderspiele - wunderbares strick-fernsehen. 

es wird aber auch zeit, dass hier mal wieder was fertig wird. zum einen wird auch das spannendste gestrick irgendwann mal fad, zum anderen war das wochenende stash-mäßig ein mittelgroßes desaster. ich sag nur 1100g...
zum glück kommt der großteil (das kilo) erst im november. bis dahin kann ich mein wolllager noch dezimieren, um platz zu schaffen. und dann war es auch noch für einen guten zweck, der ja manchmal die mittel heiligt, oder so. 
kurz und gut: ich habe bei schaf und schäfer in einen wintervorrat investiert. das crowdfunding zum projekt ist gestern gestartet und das ziel von 6000€ wurde sogar schon erreicht. das geld wird in heimische schäferei und wollherstellung investiert. für faire preise, nachhaltige produktion und glückliche schafe. das finde ich gut und unterstützenswert und habe deshalb mal ein paar gute vorsätze über bord geworfen.

deshalb also nun endspurt bei kallara. und die letzten minuten bei türkei/kroatien. 

Sonntag, 5. Juni 2016

ein samstag in schwabsburg

wollmarktimpression

das handgemacht aus wiesbaden mit edlen garnen

regenbogenschafe in den tollsten farben

maike & paul oder auch: regenbogenschaf und pascuali

der schwabsburger wollmarkt ist inzwischen schon eine institution und auch überregional ein echter besuchermagnet. ich selbst war schon viel zu lange nicht mehr da, nach 2 jahren ohne schwabsburg wurde es höchste zeit. 

schon seit wochen habe ich den gestrigen samstag gegen jeden anderen möglichen termin verteidigt. dieses jahr wollte, nein, musste ich einfach wieder nach schwabsburg. alles andere hätte mir einfach sehr leid getan. und auch wenn ich letzte woche die wetter-app bisweilen sorgenvoll betrachtet habe - da war immer nur das gewitter-icon zu sehen - war klar: es gibt kein schlechtes wetter, nur unpassende kleidung. lena und ich haben dann beschlossen, wir packen einfach auch noch die gummistiefel ins auto. für alle fälle.

wettertechnisch wurde es dann gar nicht so wild. es gab einen heftigen regenguss, aber danach kam sogar die sonne raus und sowohl die händler als auch die besucher ließen sich davon nicht beeindrucken. erst am späten nachmittag konnte ich mal den winzigen moment ergattern, an dem der stand vom regenbogenschaf nicht dicht umlagert war, und maike sogar zeit hatte, mit paul von pascuali für ein foto zu posen.

es gab eine richtig schöne auswahl an anbietern; viel wolle, aber auch schönes kunsthandwerk (keramik, glasperlen, holzarbeiten, handgewebtes, taschen mit hübschen stickereien, neues aus altem porzellan und noch mehr). das handgemacht aus wiesbaden (mein lieblingswollladen) war dabei, maike / das regenbogenschaf, melanie aka a ladys turn mit tollen handgefärbten und handkardierten spinnfasern, wollsinn, mondschaf, die wollerery und und und...insgesamt eine sehr gelungene mischung. es gab auch workshops zu verschiedenen themen und in drei höfen selbstgebackenen kuchen oder flammkuchen, kaffee, tee & kalte getränke und auch die möglichkeit mal zusammen zu sitzen und zu stricken oder die neuerworbenen schätze zu zeigen. ein rundes angebot, das dann auch dazu führte, dass lena und ich nach knapp 6 stunden erst wieder aufbrachen. es gab einfach so viel zu sehen und viele bekannte gesichter und nette treffen.




ich habe viel gestöbert und bin mit vielen, vielen ideen und inspirationen heimgekommen. für die strickbibliothek gab es ein neues anleitungsheft: stricken mit resten von annette danielsen. außerdem ein neues ringtop und einen schönen anhänger aus akazienholz. 
eine ganz besondere überraschung hatten dann tanja & kirsten für mich mit dabei ❤ ein hasiges nadelmass und die knuffigste eichhörnchenbrosche vom loop in london. ich bin schrecklich verliebt...


wie immer nach strickausflügen oder strickreisen bin ich danach ganz durchdrungen von all den schönen eindrücken, wunderbaren garnen und möglichen neuen strickereien. die positive energie habe ich dann gestern abend gleich mal in eine größere aufräumaktion des wollzimmers gesteckt und muss heute einfach ganz viel stricken.

Sonntag, 29. Mai 2016

fleißarbeit





das kleine strickziel vom letzten sonntag habe ich locker erreicht, allerdings stockte der strickfortschritt letzte woche dann ein wenig - sogar trotz feiertag. zum einen musste ich plötzlich dringend ein buch lesen und litt zum anderen noch unter einem verspäteten anfall von frühjahrsmüdigkeit. 
heute habe ich mich dann mal wieder am riemen gerissen und .... gestrickt. bisweilen hilft dann einfach nur der fleiß zum weiterkommen. 

und weil es deshalb einfach nicht so viel zu berichten gibt, habe ich ein paar bilder von der feiertagsausfahrt ins blaue dazugepackt. wir durften hier in hessen ja schon am donnerstag ins nahe wochenende schnuppern und das wetter war prächtig. abends ging dann hier in wiesbaden kurzfristig die welt mal wieder unter und die innenstadt inkl. der nördlichen vororte stand unter wasser. das aufregendste was hier auf dem berg passierte: das gewitter wehte das verlassene vogelnest von der fensterbank im wc hinein, weil wir vergessen hatten, das fenster zu schließen. das nestchen hat das aber ohne schaden überstanden, und ich habe es für evtl. nachmieter wieder rausgesetzt.

so. und für die nächste woche gelobe ich zum einen besserung und spannende strickgeschichten, zum anderen nicht vergessen: am nächsten wochenende ist wollfest in schwabsburg! mit dem lieblingswolllädchen (handgemacht aus wiesbaden), dem regenbogenschaf und den wunderschönen garnschalen aus pfalzfeld. von hier aus ist das ein schöner tagesausflug und ich habe es mir für samstag fest vorgenommen. wer von euch ist denn mit von der partie?

Sonntag, 22. Mai 2016

last in, first out



oder auch: frisches garn frisch auf den nadeln. wenn ich schon den guten vorsätzen untreu werde und das gutgefüllte wolllager mit noch mehr schönen strängen fülle, dann verstricke ich die wenigstens postwendend - wobei ich die beiden stränge in paris schon mit genau diesem projektplan aus dem regal gezogen habe. 

am 04. mai hatte ich mich nämlich sehr spontan als teststrickerin für einen neuen shawl von ambah beworben und habe prompt den zuschlag erhalten. und obwohl ich im lager drei (!) garnoptionen gehabt hätte, wusste ich sofort, als ich das garn bei la bien aimée gesehen habe, dass ich daraus den teststrick-shawl machen wollte. also mal kurzerhand die vernunft über bord geworfen und eingekauft.

bislang funktioniert der plan sehr gut: die leizu verstrickt sich ganz hervorragend, läuft prima über die nadel und ich genieße es, mal wieder mit einer nadel jenseits der 4 zu stricken. und auch die farben harmonieren genau so, wie ich es mir erhofft habe. 

heute abend hoffe ich noch den nächsten strick-meilenstein der anleitung zu erreichen. das wären noch 20 reihen. sollte ja machbar sein. deswegen heute nur kurz hier - ich bin dann mal stricken...

Sonntag, 15. Mai 2016

wollbindung on tour: paris

4 tage in paris bei bestem wetter. was für eine tolle stadt! und wie war das eigentlich mit den wollläden? ein selbstversuch - teil 2.

am letzten sonntag setzte der flieger kurz nach 8 uhr abends auf der frankfurter landebahn auf. ab da lief bei mir ein konsequent durchgeplantes abendprogramm ab, das damit begann, sich den rollkoffer bei der gepäckausgabe zu schnappen und damit endete, am nächsten tag zum einem pünktlich im büro zu sein und zum anderen einen gepackten rollkoffer für 2 kongresstage in berlin dabei zu haben. 
hat alles gut geklappt, leider mussten deshalb die paris-nachbetrachtungen etwas warten. immerhin kam ich heute, 6 tage später mal dazu, die bilder zu sichten, wolle zu wickeln und die paris-tage revue passieren zu lassen.


obwohl das schon mein insgesamt 3ter besuch in paris war und ich schon ausführlich über den montmartre, durch das marais oder an der seine entlang geschlendert bin, hat mich die stadt ganz neu begeistert. das lag natürlich auch an dem perfekten wetter: strahlender sonnenschein und jeden tag ein bißchen wärmer mit bis zu 26°C, aber nicht nur. das lange mädels-wochenende mit mama und schwester bot ja neben unserem ausgewähltem touristenprogramm (die rückenschmerzen von den langen fußmärschen und dem anstehen habe ich schon fast wieder vergessen...) auch viel leckeres essen, und an einem tag zeit für drei großartige wollläden.

damit ich in paris nicht ganz planlos da stehe, habe ich ja vorab mal das strickrelevante angebot gesichtet und mir vier läden herausgesucht, die ich mir näher ansehen wollte. wie das aber auch immer so ist mit den plänen, läuft es dann vor ort gerne auch mal ein bißchen anders. im endeffekt wurden es dann drei läden und das war auch ok. 

antje hat schon es in ihrem kommentar zum letzten beitrag ganz treffend beschrieben: "Das ganze Quartier rund um la bien aimée / l'oisivethé ist einen Besuch wert: Paris in ländlich." ich selbst war ganz überrascht, als ich am place d´italie von der metro hochlief und in die rue bobillot abbog. ist der platz selbst nämlich eher häßlich und seelenlos, wirkt die rue bobillot schon gleich viel freundlicher. von bäumen gesäumt führt sie in ein wirklich hübsches wohnviertel mit kleinen geschäften abseits vom trubel. das l´oisive thé liegt nach knapp 5 minuten fußmarsch an einer pittoresken strassenecke mit blick auf den begrünten place henri rousselle samt kinderspielplatz. bei guten wetter kann man dann gleich auch draußen sitzen und ganz entspannt bei tee oder kaffee stricken - eine richtige oase in der großstadt.



das lädchen selbst ist klein und gemütlich. es gibt eine gute teeauswahl, aber auch kaffee. ich hatte an dem tag noch nicht gefrühstückt und startete deswegen erst mal mit einem hipster-kaffee (ein café au lait im bonne-maman-marmeladenglas) und orangensaft. das wollangebot ist ebenfalls klein aber fein mit madelintosh, titus, malabrigo...
ich habe meinen besuch und den kaffee sehr genossen, konnte aber auch allen versuchungen noch widerstehen. allerdings lockte knapp 300m weiter ja noch das la bien aimée.





die rue paulin mery ist eine kleine stichstrasse von der rue du moulins des prés zurück zur rue bobillot und die leuchtend gelbe ladenfront fällt auch gleich ins auge. innen ist der laden zwar klein, aber hell und aufgeräumt. da an dem wochenende auch eine diy-messe in paris war, war hiro allein im laden und färbte gerade im hinterzimmer für die eigenmarke. sie war ein so nette und hilfsbereite beraterin und posierte so entzückend für das foto. bei all den besonderen garnen und wunderschönen färbungen bröckelten meine guten wolllager-vorsätze (von wegen nix neues kaufen und so) zusehends und schließlich entschied ich mich für 2 stränge von julie asselin, einer kanadischen handfärberin aus québec.


leizu ist ein garn in fingering qualität (115g/385m) mit 90% merino und 10% seide. es hat einen tollen griff (die seide macht es ein bißchen kühl) und die beiden farben - dragonfruit/drachenfrucht und pressée a froid/kalt gepreßt - werden zusammen beim nächsten teststrick verarbeitet. da zeige ich euch demnächst mehr.

da aller guten dinge bekanntlich drei sind, sprang ich am place d´italie einfach wieder in die metro und fuhr bis étienne marcel. von dort ist es nur ein katzensprung zur passage du grand cerf. und dort wiederum habe ich dann mein ganz persönliches wollladen-sahenhäubchen aufgetan: das lil weasel
schon die passage selbst ist einen besuch wert (wie überhaupt die passagen in paris). nicht nur bei schlechtem wetter läßt es sich hier vortrefflich schlendern und bummeln. am ende der pasage zur rue saint denis gibt es zudem eine sehr empfehlenswerte weinbar, das pas sage, die auch hervorragende küche serviert.




aber ich war ja hergekommen, um endlich das lil weasel zu besuchen, dass mir ja schon empfohlen worden war. also an der weinbar (war sowieso noch viel zu früh am tag für ein glas wein) und dem hirschgeweih vorbei hinein in die passage und dann ist man auf der linken seite schon am ziel seiner träume (zumindest als stricker_in). auch dieses lädchen ist klein, aber ganz zauberhaft eingerichtet und bietet dazu eine tolle auswahl. auf das plucky knitter-angebot hatte ich mich ja schon gefreut. aber zunächst musste ich bei den knöpfen stöbern (ein richtig feines angebot) und wurde auch prompt fündig. die nächsten baby-gestricke können kommen, denn die hiesige hasenknopf-kollektion wächst und wächst:


und dann muss ich ja auch sagen: wenn ich geahnt hätte, dass es bei plucky knitter eine farbe names kicky gibt, wäre ich ja noch viel vorfreudiger gewesen, als sowieso schon. als ich dann beim stöbern über die beiden stränge stolperte, mussten sie einfach mit nach hause. bello von plucky knitter ist ein merino/kaschmir-gemisch und entsprechend luxuriös im griff. kicky ist ein pink-rot, schwer mit der kamera einzufangen, und eine meiner neuen lieblingsfarben.



es war ja irgendwie schon klar, dass ich nicht nach paris fahre und ohne wolle wiederkomme. im endeffekt wuchs das wolllager also um 1463m/440g. la droguerie habe ich dann einfach mal links liegen lassen - noch mehr versuchungen mussten es dann auch nicht mehr sein ;)
dass beide garne aus kanada kommen, ist reiner zufall. allerdings ist es bei beiden herstellern auch jeweils meine premiere und ich bin sehr gespannt aufs verarbeiten. die beiden stränge von julie asselin liegen hier schon gewickelt, damit geht es dann nächste woche los.

dank der vorbereitenden recherche hatte ich fantastische strickmomente in paris und eben auch nicht das gefühl irgendwas verpasst zu haben. und es war gut kompatibel mit meinen beiden nicht-strickenden mitreisenden. 
und noch eine erfahrung: holznadeln beim mitnahmestrickzeug. damit gab es bei der air france zumindest mit dem strickzeug im handgepäck bei hin- und rückflug keinerlei probleme.