Sonntag, 29. Januar 2017

steife ohren!

mützen waren in dieser woche in aller munde - verzeiht den kalauer - denn der internationale #womensmarch am letzen samstag (21.1.) brachte bilder von pinken und selbstgestrickten mützen in die medien. und von menschen, nicht nur frauen, die für ihre rechte wieder auf die strasse gehen (müssen). bei mir liegt ebenfalls seit letzter woche ein knäuel fuchsiarotes garn für meine eigene #pussyhat und die einer freundin. in zeiten wie diesen braucht es mehr rückgrat und steife ohren.

während ich also die medien nicht aus den augen ließ bzgl. trump, may und schulz, strickte ich die shine on hat fertig. und kann nun heute zwei mützen zeigen: shine on und die mütze aus soft mix, die ich am letzten sonntag schon verschenkt habe.





nach dem teil mit den hebemaschen geht es bei shine on schlicht in glatt rechts nach oben. nach 11 cm werden dann die abnahmen gestrickt. heraus kommt eine mütze mit leicht-slouchigen einschlag: enganliegend am bündchen und etwas lässiger am hinterkopf. insgesamt eine leichte mützenvariante für den übergang oder zumindest leichte plusgrade. bei minusgraden würde ich etwas dickeres wählen oder eben eine mütze mit doppeltem bündchen, wie beispielsweise die mütze aus schachenmayr soft mix (intern heißt sie bei mir nummer 5, da tanja diese mützenanleitung mal als anleitung 5 vorstellte *klick*). diesmal habe ich sie einfach ohne die schlitze für die kopfhörer gestrickt. dann bekommt man eine sehr schicke mütz' mit breitem umgeschlagenen rand, die so schlicht wie großartig ist, denn sie steht vielen, vielen leuten. auch solche, die immer behaupten, dass ihnen keine mützen stehen ;) die jetztige inhaberin ist auf alle fälle hocherfreut, denn nummer 5 ist nicht nur leicht und sehr angenehm zu tragen, sondern eben auch warm.




mütze aus schachenmayr soft mix (PDF-download), von tanja steinbach, knapp 50g soft mix von schachenmayr (45% polyamid, 30% alpaka, 25% wolle), col. 00035 (rosé-grau), nadeln 3.5, gestrickt vom 12. - 21. januar 2017.

shine on hat, von ambah o´brien, größe 20" (passend für 51cm kopfumfang), 34g merino/seide von dye for yarn (75% merino, 25% seide), col. dead marshes und 5g madelintosh tml (100% merino), col. modern fair isle, nadeln 3.25, gestrickt vom 21. - 24. januar 2017.

mehr zum #womensmarch & #pussyhatproject (auswahl):

times.com: perhaps the largest protest in u.s. history was brought to you by trump
unraveled / ravelry-blog: eye candy - making history
pussyhatproject.com

Sonntag, 22. Januar 2017

doing the mosaic

während des mützenstrickens in der letzen woche, kam sogleich die nächste mütze um die ecke. und sie brachte ein tolles thema mit: mosaic knitting oder auch (ganz simpel) hebemaschen. vor gut 2 jahren hatte ich da schon mal was auf den nadeln und schon damals fand ich das toll (*klick*). als bekennende (und immer noch) fair isle-legasthenikerin ist mosaic knitting eine tolle technik für 2-farbige muster und inzwischen gibt es immer mehr tolle anleitungen damit.

während ich also noch an meinen latenten strickdilemma tüftel, stricke ich mützen. die interim-mütze von letztem sonntag ist gestern fertig geworden und da nur eine mütze in kalten zeiten einfach nicht reicht, habe ich mich kurzentschlossen für einen von ambahs aktuellen test-knits beworden und bekam prompt den zuschlag für den shine on hat.



und hier tauchte es wieder auf: das mosaic knitting. zweifarbiges stricken mit hebemaschen. dabei werden jeweils 2 reihen (also hin- und rückreihe oder eben, wenn in runden, 2 reihen) mit nur einer der beiden farben gestrickt. alle maschen in der aktuellen farbe werden gestrickt, alle anderen einfach abgehoben. in den nächsten beiden reihen wird dann mit der zweiten farbe gestrickt. das system ist denkbar einfach, wenn man das prinzip beherzigt und die strickschriften richtig liest.

vorderseite

rückseite
im vergleich zu klassischem fair isle oder norwegermuster brauchen hebemaschenmuster allerdings mehr reihen in der höhe. außerdem sind solche gestricke in der breite viel flexibler. sehr schön und auch ausführlich zeigt das der twist collective-artikel: give them the slip: in defense of mosaic knitting. hier kann man prima sehen, wie diesselbe strickschrift mit hebemaschen und mit fair isle funktioniert - sehr spannend.

eine ebenfalls gute einführung bietet der knitty-artikel von 2003 (! - das thema ist quasi ein longseller): slip in some color. hier wird das system der strickschrift sehr gut gezeigt. die farbe, die für 2 reihen gestrickt wird, erscheint auch immer in einem extra-kästchen am reihenanfang. 

soweit so klar. als ich dann bei meiner mütze nach dem bündchen mit dem muster loslegte, kam ich dann doch noch mal kurz ins stocken. großartigerweise saß ich aber gerade mit meiner strickmeute beim frühstücken und bekam auch gleich die bestätigung: die abzuhebenden maschen werden (sofern nicht anders angegeben) wie zum linksstricken abgehoben. nur eben mit dem faden hinter der masche. eine richtig cooles animiertes bildchen hat knitfreedom dazu in ihrem beitrag: what is mosaic knitting? an introduction to color-knitting’s best kept secret. falls ich da also mal wieder ins straucheln komme, dann kann ich mir das in dauerschleife ansehen ^^



falls es euch nun ebenfalls in den fingern juckt, aber auch weil sie einfach so schön sind, habe ich euch hier noch meine top5-mosaikstrickereien reingepackt (in zufälliger reihenfolge):

  • das mosaic blanket von purl soho (so simpel und so süß)
  • schal im mosaikmuster von tanja steinbach (ganz toll hier: die kombination aus glänzender hauptfarbe und mattem kontrastgarn)
  • der cowl copenhagen calling von isabell kraemer (lace, mosaik und rippe - gleich 3 wünsche auf einmal)
  • der cowl mibaru beach von himawari knits (mein mosaik-einstieg)
  • new caesar shawl von susan ashcroft (einfach umwerfend schön mit noro oder farbverlauf)

oder ihr baut euch ein eigenes muster zusammen. dafür gibt es den sehr feinen mosaik-generator von pakin.org: www.pakin.org/mosaicknit, der sogar auf machbarkeit prüft.

Sonntag, 15. Januar 2017

strickgrübeleien

kaum musste ich mich in diesem jahr mal wieder im büro blicken lassen, war es auch schon wieder vorbei mit dem entspannten und so produktiven stricken am abend. nach drei wochen lotterleben (aka urlaub) muss ich mich erst mal wieder an das frühe aufstehen und reguläre arbeitstage gewöhnen.
dazu kommt, dass ich viel zu viele begonnene projekte mit ins neue jahr genommen habe, die  mich gerade eher nerven als inspirieren. aber so ganz kampflos will ich sie auch nicht aufgeben.

also muss ein plan her, wie ich da weiterkomme. den muss ich aber erst mal ausbrüten.

in der zwischenzeit habe ich - ein bißchen als übersprungshandlung, aber auch, weil es bei der aktuellen schnee- und winterlage not tut - eine mütze für eine freundin angefangen, die dringend was warmes auf dem kopf braucht. glatt rechts und in runden läßt das projekt nun genügend grüblerischen spielraum, um über die aktuelle stricklage nachzudenken.


während sich hier also die unvollendenten projekte fast stapeln, flattern mir noch dazu fast täglich neue schöne ideen und möglichkeiten ins e-mail-postfach oder meine fb-timeline, die ich euch nicht vorenthalten will:

links: (c)ambah, hale bopp mkal 
rechts: (c)kirsten kapur, ttl mystery sock kal 
ambah, für die ich im letzen jahr kallara test strickte, startet anfang februar einen mystery kal (zum hale bop mkal bei ravelry) und auch kirsten kapur von through the loops hat zu einem geheimen kal aufgerufen, allerdings für socken: it´s ttl mystery sock time. für beide aktionen wird ein fingering garn (sockenwolle, etwa 400m/100g) benötigt. bei ambah in 3 farben (2 solid, 1 speckled) - und da hätte ich sogar was passendes hier. bei kirsten kapur 2 solids (auch da ließe sich was finden).
beide kals starten anfang februar - also noch etwas zeit zum grübeln und stricken...

Sonntag, 8. Januar 2017

ein alpaka im schnee

das neue jahr brachte hier auch den ersten schnee - nach 2 tagen mit wunderschönen frostzapfen an baum und strauch. und bei solchen ausblicken, ist es daheim mit weihnachtswolle und neuen projektideen noch mal so schön.




das neue jahr fing also sehr gemütlich an. der mann und ich hatten noch eine woche urlaub, genossen die freie zeit und räumten im haus. der kranke kaninchenkerl ist seit letztem dienstag wieder ganz der alte, sehr verfressen (was gut ist, denn er muss zunehmen) und verschmust. anscheinend haben wir die kurve gut bekommen, auch wenn er noch bis ende januar einmal täglich medikamente bekommen muss. vielen dank euch allen für die lieben nachfragen und guten wünsche!

neben dem räumen und der kaninchenpflege hatte ich natürlich auch zeit für die ersten maschen im neuen jahr. und die sind für mich immer etwas besonderes. 
um das jahr standesgemäß anzustricken, habe ich mir dann auch gleich mal die weihnachtswolle vorgenommen, die mir eine liebe freundin von ihrer peru-reise mitgebracht hat: 2 stränge butterweiches alpaka mit jeweils 100m auf 100g von sol alpaca. das garn ist so wunderbar, dass ich mir daraus einen echten halsschmeichler stricken musste. 






ausgesucht habe ich mir dafür einen cowl von ysolda teague aus der knitworthy 3-collectionaus der 2ten kollektion habe ich auch schon einen cowl: suloinen, ebenfalls aus alpaka. 
und weil ich ihre knitworthy-sachen einfach mag und es dazu rechtzeitig mitbekommen habe , habe ich mir für 2017 ihren yarn-club gegönnt: jeweils 100-200g garn eines kleinen britischen garnanbieters (im letzten jahr waren es u.a. skein queen, shildasdair oder the uncommon thread) und dazu eine jeweils passende ysolda-anletung. ende februar gehts es los mit der ersten aussendung (von insgesamt vieren). ich bin sehr gespannt.




jetzt aber wieder zu hikari, dem ersten gestrick 2017: 
bei der anleitung hat mich unter anderem auch überzeugt, dass auch ysolda für ihren cowl ein fluffiges und ähnlich haariges garn wie mein alpaka verwendet hat. somit sollte das lacemuster eigentlich gut funktionieren. hat es dann auch, wie ich finde. außerdem schön: ich habe nur noch ein paar meter übrig und wenn sich garnvorkommen und projekt bei der lauflänge so schön ergänzen, bin ich gleich noch mal so glücklich. 

morgen steht dann auch mal mein erster bürotag 2017 an. die wettervorhersage verspricht temperaturen um den gefrierpunkt und sogar neuen schnee in den nächsten tagen. hikari kommt also genau zur richtigen zeit, um an zugigen bahnsteigen oder in frankfurter strassenfluchten zu wärmen. und das jahr ist nun auch erfolgreich angestrickt. 

hikari von ysolda teague, knitworthy 3, knapp 200g sol alpaca (100% alpaka), col. 001, nadel #6, gestrickt vom 01. - 08. januar 2017.

Donnerstag, 5. Januar 2017

spontan besucht: das rauwerk in münchen

münchen nenne ich ja immer meine alte heimat. meine eltern wohnen immer noch da, ich habe in der stadt mein abitur gemacht und anschließend meine ausbildung. und schon vor 20 jahren (und auch heute noch) ist der spanier in der pariser strasse in haidhausen einer meiner herzensorte. nun hat ganz frisch und direkt daneben ein wollladen aufgemacht. das kann doch kein zufall sein.



als der mann und ich unsere siebensachen sowie die beiden kaninchen für die weihnachtsreise zu meinen eltern einpackten (der kaninchenkerl war nämlich krank und so wollten und konnten wir ihn nicht in der obhut der nachbarin lassen), hegte ich nur eine leise hoffnung, dass sich ein abstecher zu diesem neuen wollladen in münchen einrichten ließe. schließlich ist es doch ein umweg und ich wollte die kaninchen nicht länger als nötig durch die gegend fahren. allerdings haben die beiden das so prima gemacht (gefuttert, gekuschelt, geputzt und gedöst), und der mann wäre nicht der beste mann der welt, wenn er nicht kurzentschlossen das navi umprogrammierte, um dann vor ort geradezu stoisch auf dem nur halblegalen parkplatz auf mich zu warten.



so hatte ich die nicht nur die möglichkeit einen wunderbaren wollladen zu entdecken, sondern auch christine, die inhaberin und karin von luxxyarns, die dort gerade stöberte, kennenzulernen.
und obwohl ich ein bißchen atemlos hineinplatzte, und mein besuch viel zu kurz war, war er umso schöner. der empfang war so herzlich, die gespräche gleich so ehrlich interessiert und entspannt und das angebot einfach etwas ganz besonderes:
christine bietet nämlich ganz außergewöhnliche garne aus deutschland, großbritannien, spanien und rumänien an, die allesamt nachhaltig, fair und ökologisch gefertigt werden. am bekanntesten dürften noch pascuali und rosy green wool sein. dazu kommen dann noch blacker yarns, gregoria fibers, hey mama wolf, isle yarn, jamieson & smith, john arbon, moeke yarns, moel view yarns, schafwolle höferwerdenfelser schafwolle & the living rug company. und bald wird es auch eine eigenmarke geben: rauwerk-wolle. die zugehörigen schafe weiden im münchner umland.
dabei ist der name rauwerk auch bei dem garnangebot programm: ursprüngliche, griffige garne sind das mit tollem griff und auch mal rauen texturen. auf der rauwerk-webseite findet ihr zu jedem label weitere informationen über die herkunft der rohgarne und die färbungen sowie über christines idee und anspruch - sehr interessant.




beim nächsten mal muss ich unbedingt mehr zeit mitbringen - in dem laden könnte ich ganze tage verbringen... 
bis dahin habe ich mir mit dem laine magazin (auch ganz frisch auf dem markt mit wunderschönen fotos, guten artikeln und schönen anleitungen. zu den anleitungen bei ravelry *klick*) und dem schaf-kalender der living rug company zwei schöne souvenirs mitgebracht, die zum schwelgen und schmökern einladen. genau das richtige für die gemütlichen urlaubstage hier zum jahresanfang. 




entdeckt habe ich das rauwerk übrigens bei instagram. christine zeigt dort nicht nur die besonderen garne, die sie anbietet, sondern auch schöne einblicke aus ihrem laden: @rauwerk_wool.

rauwerk
pariser strasse 44
81667 münchen

kontakt: 089 12003316
rauwerk.wolle@gmail.com
www.rauwerk-wolle.de

öffnungzeiten (stand: 04/19)

dienstag 15.00 - 19.00 uhr
freitag 11.00 - 18.00 uhr
samstag 11:00 - 15:00 uhr
geschlossen montag, mittwoch, donnerstag