Sonntag, 15. Mai 2016

wollbindung on tour: paris

4 tage in paris bei bestem wetter. was für eine tolle stadt! und wie war das eigentlich mit den wollläden? ein selbstversuch - teil 2.

am letzten sonntag setzte der flieger kurz nach 8 uhr abends auf der frankfurter landebahn auf. ab da lief bei mir ein konsequent durchgeplantes abendprogramm ab, das damit begann, sich den rollkoffer bei der gepäckausgabe zu schnappen und damit endete, am nächsten tag zum einem pünktlich im büro zu sein und zum anderen einen gepackten rollkoffer für 2 kongresstage in berlin dabei zu haben. 
hat alles gut geklappt, leider mussten deshalb die paris-nachbetrachtungen etwas warten. immerhin kam ich heute, 6 tage später mal dazu, die bilder zu sichten, wolle zu wickeln und die paris-tage revue passieren zu lassen.


obwohl das schon mein insgesamt 3ter besuch in paris war und ich schon ausführlich über den montmartre, durch das marais oder an der seine entlang geschlendert bin, hat mich die stadt ganz neu begeistert. das lag natürlich auch an dem perfekten wetter: strahlender sonnenschein und jeden tag ein bißchen wärmer mit bis zu 26°C, aber nicht nur. das lange mädels-wochenende mit mama und schwester bot ja neben unserem ausgewähltem touristenprogramm (die rückenschmerzen von den langen fußmärschen und dem anstehen habe ich schon fast wieder vergessen...) auch viel leckeres essen, und an einem tag zeit für drei großartige wollläden.

damit ich in paris nicht ganz planlos da stehe, habe ich ja vorab mal das strickrelevante angebot gesichtet und mir vier läden herausgesucht, die ich mir näher ansehen wollte. wie das aber auch immer so ist mit den plänen, läuft es dann vor ort gerne auch mal ein bißchen anders. im endeffekt wurden es dann drei läden und das war auch ok. 

antje hat schon es in ihrem kommentar zum letzten beitrag ganz treffend beschrieben: "Das ganze Quartier rund um la bien aimée / l'oisivethé ist einen Besuch wert: Paris in ländlich." ich selbst war ganz überrascht, als ich am place d´italie von der metro hochlief und in die rue bobillot abbog. ist der platz selbst nämlich eher häßlich und seelenlos, wirkt die rue bobillot schon gleich viel freundlicher. von bäumen gesäumt führt sie in ein wirklich hübsches wohnviertel mit kleinen geschäften abseits vom trubel. das l´oisive thé liegt nach knapp 5 minuten fußmarsch an einer pittoresken strassenecke mit blick auf den begrünten place henri rousselle samt kinderspielplatz. bei guten wetter kann man dann gleich auch draußen sitzen und ganz entspannt bei tee oder kaffee stricken - eine richtige oase in der großstadt.



das lädchen selbst ist klein und gemütlich. es gibt eine gute teeauswahl, aber auch kaffee. ich hatte an dem tag noch nicht gefrühstückt und startete deswegen erst mal mit einem hipster-kaffee (ein café au lait im bonne-maman-marmeladenglas) und orangensaft. das wollangebot ist ebenfalls klein aber fein mit madelintosh, titus, malabrigo...
ich habe meinen besuch und den kaffee sehr genossen, konnte aber auch allen versuchungen noch widerstehen. allerdings lockte knapp 300m weiter ja noch das la bien aimée.





die rue paulin mery ist eine kleine stichstrasse von der rue du moulins des prés zurück zur rue bobillot und die leuchtend gelbe ladenfront fällt auch gleich ins auge. innen ist der laden zwar klein, aber hell und aufgeräumt. da an dem wochenende auch eine diy-messe in paris war, war hiro allein im laden und färbte gerade im hinterzimmer für die eigenmarke. sie war ein so nette und hilfsbereite beraterin und posierte so entzückend für das foto. bei all den besonderen garnen und wunderschönen färbungen bröckelten meine guten wolllager-vorsätze (von wegen nix neues kaufen und so) zusehends und schließlich entschied ich mich für 2 stränge von julie asselin, einer kanadischen handfärberin aus québec.


leizu ist ein garn in fingering qualität (115g/385m) mit 90% merino und 10% seide. es hat einen tollen griff (die seide macht es ein bißchen kühl) und die beiden farben - dragonfruit/drachenfrucht und pressée a froid/kalt gepreßt - werden zusammen beim nächsten teststrick verarbeitet. da zeige ich euch demnächst mehr.

da aller guten dinge bekanntlich drei sind, sprang ich am place d´italie einfach wieder in die metro und fuhr bis étienne marcel. von dort ist es nur ein katzensprung zur passage du grand cerf. und dort wiederum habe ich dann mein ganz persönliches wollladen-sahenhäubchen aufgetan: das lil weasel
schon die passage selbst ist einen besuch wert (wie überhaupt die passagen in paris). nicht nur bei schlechtem wetter läßt es sich hier vortrefflich schlendern und bummeln. am ende der pasage zur rue saint denis gibt es zudem eine sehr empfehlenswerte weinbar, das pas sage, die auch hervorragende küche serviert.




aber ich war ja hergekommen, um endlich das lil weasel zu besuchen, dass mir ja schon empfohlen worden war. also an der weinbar (war sowieso noch viel zu früh am tag für ein glas wein) und dem hirschgeweih vorbei hinein in die passage und dann ist man auf der linken seite schon am ziel seiner träume (zumindest als stricker_in). auch dieses lädchen ist klein, aber ganz zauberhaft eingerichtet und bietet dazu eine tolle auswahl. auf das plucky knitter-angebot hatte ich mich ja schon gefreut. aber zunächst musste ich bei den knöpfen stöbern (ein richtig feines angebot) und wurde auch prompt fündig. die nächsten baby-gestricke können kommen, denn die hiesige hasenknopf-kollektion wächst und wächst:


und dann muss ich ja auch sagen: wenn ich geahnt hätte, dass es bei plucky knitter eine farbe names kicky gibt, wäre ich ja noch viel vorfreudiger gewesen, als sowieso schon. als ich dann beim stöbern über die beiden stränge stolperte, mussten sie einfach mit nach hause. bello von plucky knitter ist ein merino/kaschmir-gemisch und entsprechend luxuriös im griff. kicky ist ein pink-rot, schwer mit der kamera einzufangen, und eine meiner neuen lieblingsfarben.



es war ja irgendwie schon klar, dass ich nicht nach paris fahre und ohne wolle wiederkomme. im endeffekt wuchs das wolllager also um 1463m/440g. la droguerie habe ich dann einfach mal links liegen lassen - noch mehr versuchungen mussten es dann auch nicht mehr sein ;)
dass beide garne aus kanada kommen, ist reiner zufall. allerdings ist es bei beiden herstellern auch jeweils meine premiere und ich bin sehr gespannt aufs verarbeiten. die beiden stränge von julie asselin liegen hier schon gewickelt, damit geht es dann nächste woche los.

dank der vorbereitenden recherche hatte ich fantastische strickmomente in paris und eben auch nicht das gefühl irgendwas verpasst zu haben. und es war gut kompatibel mit meinen beiden nicht-strickenden mitreisenden. 
und noch eine erfahrung: holznadeln beim mitnahmestrickzeug. damit gab es bei der air france zumindest mit dem strickzeug im handgepäck bei hin- und rückflug keinerlei probleme. 

6 Kommentare:

  1. Das macht ja total Lust, mal wieder in diese wunderschöne Stadt zu fahren. Das letzte Mal ist schon so lange her, da habe ich mich noch gar nicht für Wolle interessiert.

    Liebe Grüße
    Susanne

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    1. liebe susanne, das war bei mir ähnlich mit der wolle ;)
      aber ein besuch lohnt sich absolut, besonders, wenn die wollläden einen in so schöne paris-ecken entführen.

      glg
      kiki

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  2. klingt nach einem vollen erfolg, dein wolladen-selbstversuch! abgesehen davon macht dein text wahnsinnig lust, mal wieder durch paris zu schlendern!

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  3. Das klingt nach einer schönen Städtetour. Ich war auch schon lange nicht mehr in Paris und Wollgeschäfte habe ich dort noch nie besucht. Wenn alles klappt, fahren wir im Herbst ab Saarbrücken mit dem Schnellzug für einen Tag dorthin.
    LG
    Ingrid

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  4. das war es wirklich :D
    und wenn es auch nur für einen tag ist: alle drei wollläden liegen so pittoresk, das lohnt auch ein kurzbesuch mit nicht-strickern ;)

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